Der SPD-Ortsverein Emskirchen feierte 2016 sein 70-jähriges Jubiläum. Am 3. November 1946 wurde der Ortsverein im Gasthaus Kerschbaum in Gunzendorf gegründet. Folgende Mitglieder, die fast alle Heimatvertrieben waren, gründeten den Verein: Franz Hostalka (Artikelfoto), Anton Kreutzer, Anna Pschera, Elisabeth Krug, Wenzel Strachowsky, Josef und Adolf Plaschko, Franz und Karl Halbritter, Josef Wagner, Katharina Fleischmann, Anton, Aloisia und Marianne Rott, Franz Wilschka, Karl Bernreuther und Josef Stieg.
Zum ersten Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Emskirchen wurde Franz Hostalka gewählt. Zu den dringendsten Aufgaben des Ortsvereins nach dem Krieg gehörte die Unterstützung der vielen Flüchtlinge und Heimatvertriebenen. Wohnraumbeschaffung und Hilfe bei der Arbeitsplatzsuche zählten zu den dringlichsten Aufgaben in dieser schweren Zeit.
Auf Initiative des neugegründeten SPD-Ortsvereins Emskirchen wurde zum Beispiel eine Wärmestube für Flüchtlinge im Gasthaus "Zum Falken" eingerichtet. Über die Wohnungskommission versuchte man für die vielen Flüchtlinge eine erste Bleibe zu finden. Nicht zuletzt auf Anregung der SPD wurden am Bottenbacher Weg Baracken von der Gemeinde Emskirchen gebaut.
In den Jahren nach seiner Gründung hat der SPD-Ortsverein viele Initiativen um Gemeinderat zur Verbesserung der Flüchtlingssituation unternommen. Ein Zeugnis dafür ist beispielsweise ein Protokollauszug aus der Sitzung des Gemeinderats vom 30.11.1948: Betreff Nr. 6: Eingabe des SPD-Ortsvereins Emskirchen aus Ermäßigung der Gartenpacht am Flugshofer Weg. Die Eingabe stützt sich darauf, daß das Gesamtgrundstück früher als Ackerland genutzt wurde und keinen solch hohen Pachtpreis abgeworfen hat, als nunmehr die aufgeteilten Gartengrundstücke. Der Gemeinderat hat entsprechend der Eingabe beschlossen, den bisherigen Jahrespacht pro Parzelle von DM 3,- auf DM 2,- herabzusetzen. Außerdem werde den Benutzern von Gartenflächen, welche in Fürsorge stehen, der volle Betrag erlassen.
Erstmals im April 1948 trat die SPD in Emskirchen mit eigenen Kandidaten zu den Kommunalwahlen an. Gewählt wurde Franz Hostalka. Er war bis 1966 ununterbrochen im Gemeinderat Emskirchen vertreten. Auch als erster Vorsitzender und Mitbegründer des SPD-Ortsvereins Emskirchen führte er mit großem Engagement und beispielhaftem Einsatz den SPD-Ortsverein über viele Jahre.
Die bisherigen Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins waren: Franz Hostalka (1946-1950), Franz Petermann (1950-1958), Franz Hostalka (1958-1959), Eduard Netscher (1959-1960), Franz Petermann (1960-1961), Bernhard Büttner (1961-1964), Erwin Hostalke (1964-1968), Bernhard Büttner (1968-1969), Heinrich Ringer (1969-1973), Ulrich Steigerwald (1973-1975), Herbert Katzer (1975-1983), Rudolf Hammerl (1983-1987), Günther Hammerl (1987-1999), Thomas Drubel (seit 1999)
In der Nachkriegsgeschichte stellte der SPD-Ortsverein Emskirchen drei Bürgermeisterkandidaten im Rahmen der Kommunalwahlen. Die bisherigen Bürgermeisterkandidaten waren: Ulrich Steigerwald (1972), Erika Westphal (1990) und Erwin Dornhuber (1996).
Eines der Aufgabengebiete des Ortsvereins Emskirchen heute ist unter anderem der Umweltschutzbereich vor Ort. Viele Initiativen sind durch das "Kommunale Umweltschutzprogramm", das vom Ortsverein bereits Anfang der 80er Jahre ausgearbeitet wurde, seither über die Mandatsträger im Gemeinderat eingegangen.
Bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1986 war die Nachwuchsorganisation der SPD, die Jungsozialisten, in Emskirchen seit 1976 politisch tätig. Ihrem Engagement war es beispielsweise zu verdanken, daß damals ein selbstverwaltetes Jugendheim ins Leben gerufen wurde.
Seit 1990 gibt der SPD-Ortsverein zweimal jährlich eine Zeitung heraus, den Emskirchener Rotstift.
Das jährliche SPD-Kinderfest, Veranstaltungen im kulturellen Bereich, sowie zu aktuellen politischen Themen sind zu festen Bestandteilen der Öffentlichkeitsarbeit geworden.
Organisatorisch ist der SPD-Ortsverein Emskirchen im Kreisverband Neustadt/Aisch bzw. im Unterbezirk Fürth eingegliedert. Der Verein besteht derzeit aus ca. 70 Mitgliedern. Aufgrund der langen sozialdemokratischen Tradition kommt es nicht von ungefähr, daß im SPD-Ortsverein einige Mitglieder sind, die bereits auf über 60 Jahre Parteizugehörigkeit zurückblicken konnten.
Anmerkung: Dieser Text wurde im Jahr 1996 verfasst und auf der damaligen Website veröffentlicht. Die Fortschreibung der Jahre 1997 bis heute steht noch aus.